Da wir ständig um Ihre Gesundheit bemüht sind, haben einige unserer
Mitarbeiterinnen spezielle Schulungen zum Thema Darmgesundheit besucht.
Wir beraten Sie gerne als Fachapotheke für
Darmgesundheit
über folgende Schwerpunkte:
Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Reizdarm (Colon irritabile)
Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Bei chronischen Darmerkrankungen handelt es sich um eine schubweise auftretende, chronisch rezidivierende Entzündung des Intestinaltraktes. Zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zählen Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU).
Die Krankheitsursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Neben genetischen und immunologischen Faktoren werden exogene Einflüsse wie bakterielle und virale Infektionen, Lebensführung und vor allen Dingen die Ernährung diskutiert. Ein Zusammenhang mit einer mediterranen Diät (Mittelmeerdiät) und Aufnahme von Vitamin D wird angenommen, da weniger Personen in Südeuropa davon betroffen sind als in Nordeuropa. Die mediterrane Kost ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Vitaminen und pflanzlichen Antioxidantien.
In Abhängigkeit von der Lokalisation, Aktivität und Ausdehnung der Erkrankung weisen Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen häufig Symptome einer allgemeinen Mangelernährung wie Gewichtsverlust bzw. Untergewicht auf und bis zu 75% der Patienten weisen einen ausgeprägten Mikronährstoffmangel auf.
An der Entstehung der allgemeinen Mangelernährung sind folgende Faktoren beteiligt:
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen verlaufen in Schüben, zwischen denen jeweils längere symptomfreie Phasen liegen. Die Ernährungstherapie und gezielte Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln spielen eine große Rolle in der Therapie der CED. Entzündungsprozesse können so reduziert werden, der Stoffwechsel normalisiert sowie Mikronährstoffdefizite ausgeglichen werden und die symptomfreien Phasen zwischen den Schüben verlängert werden.
L-Glutamin
Glutamin ist ein unentbehrlicher Nährstoff zur Aufrechterhaltung der normalen Funktion des Darmes – unseres größten Immunorgans.
Vorkommen in der Nahrung: Schinken, Käse (Cheddar), Truthahn, Vollmilch, Hühnerei
Omega-3-Fettsäuren
Es konnte in Studien gezeigt werden, dass ein gut dosiertes dünndarmlösliches Fischölpräparat bei regelmäßiger Einnahme die Rückfallrate günstig beeinflussen kann, sodass symptomfreie Phasen verlängert werden konnten.
Vorkommen in der Nahrung: Leinöl, Hering, Thunfisch, Lachs, Makrele, Bachforelle, Garnele, Miesmuscheln
Fettlösliche Vitamine A, D, E und K
Aufgrund der verminderten Fettresorption ist auch die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine reduziert. Der Mensch hat zum Beispiel zwei Möglichkeiten seinen Vitamin D Bedarf zu decken: Er kann es durch die UVB-Strahlen des Sonnenlichts selbst in der Haut bilden (Sonnenschutz reduziert die Bildung erheblich) und/oder über Lebensmittel zuführen. Da aber nur wenige Lebensmittel größere Mengen an Vitamin D enthalten, ist die körpereigene Synthese die entscheidende Quelle. Jedoch für Österreich reicht der Sonnenstand am Firmament zwischen Oktober und April nicht mehr aus, um die präventivmedizinisch notwendige, physiologische Versorgung mit Vitamin D zu sichern. Umso wichtiger ist es Vitamin D in Form von Tropfen oder Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen.
Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel: Lachs, Thunfisch, Hühnerei, Kalbsleber. Ohne hauteigene Produktion (also in Österreich von Oktober bis April) müsste man pro Woche zwischen 2 und 3 Kilogramm Fettfisch oder viele Eier oder Pilze verzehren, um den Vitamin D Bedarf zu decken.
Vitamin-A-reiche Nahrungsmittel: Rindsleber, Lebertran, Eier, Cheddar-Käse, Vollmilch
Vitamin-E-reiche Nahrungsmittel: Weizenkeime, Sonnenblumen- samen, Distelöl, Garnele, Lachs
Vitamin-K-reiche Nahrungsmittel: Spinat, Brokkoli, Grünkohl, Rindsleber, grüner Tee
Zink
Durchfälle und Aufnahmestörungen sind verantwortlich dafür, dass Patienten mit CED relativ oft einen Mangel an Zink aufweisen. Viele Komplikationen – wie schlechte Wundheilung, Hautveränderungen, verminderte zelluläre Immunität können mit Zinkmangel verbunden sein.
Zinkreiche Nahrungsmittel: Leber(Schwein, Kalb), Austern, Linsen, Weizenvollkorn, Weiße Bohnen, Fleisch (Kalb, Rind), Weizenkleie, Mais, Haferflocken, Weizenvollkornbrot
Antioxidantien wie Vitamin E, C, Selen
Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben aufgrund der gesteigerten oxidativen Belastung (chronische Entzündungen) einen deutlich erhöhten Bedarf an Antioxidanzien (Radikalfänger), damit eine Balance zwischen oxidativer Belastung und antioxidativen Schutzmechanismen wieder hergestellt wird.
Vitamin-C-reiche Nahrungsmittel: Papaya, Brokkoli, Rosenkohl, Orange, Erdbeeren, Paprikaschote(grün), Grapefruit, Kartoffeln
Selenreiche Nahrungsmittel: Hering, Thunfisch, Sardine, Sojabohne, Weizenvollkornbrot, Leber (Schwein, Rind, Kalb), Rindfleisch, Schweinefleisch, Dorsch, Lachs, Milchprodukte
Auch haben Patienten mit CED eine andere Bakterienbesiedelung im Darm als Gesunde. Die Anzahl der Bifidusbakterien ist vermindert und oft ist die Anzahl pathogener (krankmachender) Escherichia Coli - Bakterien erhöht. Aufgrund der chronischen Entzündung ist auch die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöht und es besteht die Gefahr, dass sich toxinbildende Clostridien difficile im Darm ausbreiten.
Mit der Gabe eines sehr hoch dosierten Multispezies-Probiotikums (Bakterienpräparat, dass viele verschiedene vermehrungsfähige Bakterienstämme in ausreichend hoher Dosierung enthält) kann man eine gesunde Bakterienflora wieder herstellen. Entzündungsfördernde Botenstoffe können wieder reduziert, die Nährstoffaufnahme wieder verbessert und die Barrierefunktion im Darm erhöht werden.
Das Team der Stadt-Apotheke Knittelfeld berät Sie gerne. Bei weiteren Fragen zur Ernährungssituation und gezielten Zufuhr von Mikronährstoffen wenden Sie sich bitte an einen unserer ausgebildeten Mikronährstoff- berater: Mag. Zaversky Angelika, Mag. Zaversky Michaela, Frau Petrovic Mirella oder Frau Pickl Judith.
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Quellen:
Reizdarm (Colon irritabile)
Der Reizdarm ist eine sehr weit verbreitete Verdauungs- störung, ein Fünftel der Bevölkerung der Industrieländer leidet daran. Er ist durch krampfartige Unterbauch- beschwerden und Blähungen gekennzeichnet, die von Durchfall und/oder Verstopfung begleitet sind. Im Gegensatz zur Darmentzündung ergibt sich diese Erkrankung nicht aus einer Entzündung, sondern aus einer Funktionsstörung: Die Muskeln in der Darmwand arbeiten schlecht und können sich verkrampfen. Diese Beschwerden entwickeln sich in der Regel in der Lebensmitte und sind bei Frauen weiter verbreitet als bei Männern. Außerdem haben diese Personen eine viszerale Überempfindlichkeit (Spüren die Dehnung des Bauchraums durch die Blähungen, bis zu 20 cm Dehnung – im Verlauf des Tages zunehmend).
Die Diagnose Reizdarm setzt voraus, dass einige Erkrankungen vorher ausgeschlossen werden:
23 Prozent der Personen mit einem Reizdarm leiden auch an einer Lactoseintoleranz (Milchzuckerintoleranz.) Man spricht von einer Milchzuckerintoleranz, wenn die Aktivität der Lactase (milchzuckerspaltendes Enzym) vermindert ist und so der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker nicht oder nur zum Teil gespalten wird. Der restliche Milchzucker bleibt im Darm zurück und wird unter Bildung von Gasen von Bakterien abgebaut: Der Blähbauch entsteht!
Bei Verdacht auf Lactoseintoleranz: 10 Tage lactosehältige Lebensmittel (frische Milchprodukte, aber auch Milchpulver in Saucen, Keksen, usw.) meiden. Am 11. Tag 300 bis 500 ml Milch trinken. Treten innerhalb von 2-4 Stunden typische Symptome einer Milchzuckerunverträglichkeit (Blähungen, Bauchkrämpfe oder Durchfall) auf, soll Milchzucker gemieden werden oder vor dem Verzehr von Milchzucker Lactasekapseln eingenommen werde.
44 Prozent der Personen mit einem Reizdarm leiden auch an einer Fruchtzuckermalabsorption (Fruchtzucker wird schlechter aufgenommen und sorgt im Darm für Blähungen und Durchfall). Bei Verdacht auf Fruchtzucker- malabsorption 10 Tage auf fruchtzucker- hältige Lebensmittel verzichten:
Danach isst man beim Frühstück auf einmal 7-10 getrocknete Pflaumen oder Birnen. Wenn innerhalb von 2 bis 4 Stunden typische Symptome einer Fruchtzucker- malabsorption auftreten (Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall), dann besteht mit Sicherheit eine Fruchtzucker- unverträglichkeit.
Reizdarmpatienten:
Man kann sich mit diesen beiden Selbstversuchen zu Hause auf beide Unverträglichkeiten testen und bei einem positiven Testergebnis dann beim Arzt mit Hilfe eines H2-Atemtests (Wasserstoff-Atemtests) das Ergebnis bestätigten.
Aber auch andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten können der Grund für Verdauungsprobleme sein. Um auch das ausschließen zu können, kann man mit Hilfe eines freiverkäuflichen Testsets und eines kleinen Tropfen Blutes an die 90 Nahrungsmittel testen, die am häufigsten Unverträglichkeiten auslösen. Nur wenige Tage nach der Blutabnahme erhält der Patient seinen Befund zugeschickt, mit klaren Erklärungen und hilfreichen Tipps für eine Ernährung.
Reizdarmpatienten haben eine instabile Darmflora, vor allem Lactobazillen und Bifidobakterien sind reduziert. Die Beschwerden – vor allem die Gasbildung – reduzieren sich bei der längerfristigen Einnahme (6 Monate bis 1 Jahr) eines hochdosierten mehrstämmigen Probiotikums. (Bakterienpräparat, das viele verschiedene vermehrungsfähige Bakterienstämme in ausreichend hoher Dosierung enthält)
25% der Patienten leiden an einem postinfektiösen Reizdarmsyndrom. Man spricht davon, wenn nach einer Magen-Darm-Entzündung oder nach z.B.: einer Blasenentzündung Antibiotika zum Einsatz gekommen sind und nach einiger Zeit dann Beschwerden (Blähungen, Durchfall, Krämpfe,…) auftreten. Man kann sich das so erklären, dass das Antibiotikum für die jeweiligen akuten Beschwerden sofort wirkt, indem es krankmachende Bakterien abtötet, jedoch werden häufig auch nützliche Bakterien im Darm vermindert bzw. zerstört. Die Symptome stellen sich nicht unmittelbar nach der Antibiotikaeinnahme ein. Der menschliche Organismus ist vorerst darum bemüht, das bakterielle Ungleichgewicht selbst wieder in Balance zu bringen. Gelingt ihm das nicht mehr, kommen die Beschwerden. Man kann den Beschwerden entgegenwirken, indem man ein hochdosiertes mehrstämmiges Bakterienpräparat einnimmt, das krankmachende Keime in der Vermehrung hindert und für den Körper nützliche Bakterien ansiedelt.
Pflanzliche Wirkstoffe wie Pfefferminzöl sorgen kurzfristig für eine Entspannung der glatten Darmmuskulatur. Auch verdauungsfördernde und krampflösende Tropfen mit verschiedenen pflanzlichen Auszügen (Mariendistel, Angelikawurzel, Kamille, Kümmel, Melisse, Pfefferminzblätter, Schöllkraut, Süßholzwurzel) lindern Reizdarmbeschwerden.
Neue Studien mit einem Präparat aus Papaya, Pflaume und Mango, das sämtliche essentielle Aminosäuren enthält, zeigen auch bei regelmäßiger Einnahme (2mal täglich) über einen Monat einen positiven Effekt bei Durchfall und Verstopfung bei Reizdarmpatienten. Dabei wird nur das Fruchtfleisch (ohne Schalen und Kerne) verwendet und mit Hilfe einer speziellen TCM-Methode (eine Traditionell chinesische Medizin-Methode) über Stunden gekocht. Durch dieses patentierte Herstellungsverfahren (bestimmte Oxidations- und Fermentationsvorgänge) wird die Enzymaktivität vervierfacht und so die Verdauung erheblich unterstützt.
Das Team der Stadt-Apotheke Knittelfeld berät Sie gerne bei weiteren Fragen zur individuellen Ernährung oder zu den einzelnen Produkten.
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Quellen: